Projektpartner:
a) Für die Westfälische Wilhelms-Universität, Münster
Prof. Dr. Gernot Sydow, M.A.
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Professur für Europäisches Verwaltungsrecht
48143 Münster, Universitätsstraße 14-16
Tel.: +49 251 83 2 17 50
Fax: +49 251 83 2 17 59
Gernot.Sydow@uni-muenster.de
b) Für die Universität Lodz
dr hab. Monika Bogucka-Felczak, prof. UŁ
Dziekan Wydziału Prawa i Administracji
ul. Kopcińskiego 8/12
PL - 90-232 Łódź
Fax: 0048/42 635 40 21
Prof. Dr. Anna Pikulska - Radomska (Koordination)
Wydział Prawa i Administracji
ul. Kopcińskiego 8/12
PL - 90-232 Łódź
Tel.: 0048/42 6354602
Fax: 0048/42 6655998
www.wpia.uni.lodz.pl
Projektgegenstand und Ziele:
Das Projekt baut auf dem Erfolg des bereits in den Jahren 1999-2001, 2002-2004, 2004-2006, 2006-2008, 2010-2012, 2012-2014, 2014-2016, 2016-2018, 2018-2020 durchgeführten Programms Deutsches Recht für polnische Studierende – Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen (Deutsche Rechtsschule in Łódź) an der Rechts- und Verwaltungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lodz auf.
Angesichts der großen Bedeutung grenzübergreifender juristischer Zusammenarbeit ist es wichtig, polnische Juristen schon während ihrer Ausbildung auch mit dem deutschen Rechtssystem und dem europäischen Recht vertraut zu machen, um sie zum fachlichen Austausch mit Juristen aus den deutschsprachigen Ländern zu befähigen. Ziel des Ausbildungsprogramms ist dabei nicht nur, polnischen Studenten vorrangig Kenntnisse der deutschen Rechtssprache sowie im deutschen und im europäischen Privat- und Wirtschaftsrecht zu vermitteln. Auch andere Rechtsgebiete, insbesondere das öffentliche Recht, wurden im erforderlichen Maße einbezogen. Die jungen polnischen Juristen sollen am Ende des Ausbildungsganges zum fachlichen Dialog mit deutschen Juristen befähigt sein. In Hinblick auf die zunehmende Kooperation deutscher und polnischer Unternehmen in der Wirtschaft wird durch die Vermittlung berufsbezogener Sprachkenntnisse vor allem die Zusammenarbeit auf privat- und wirtschaftsrechtlichem Gebiet mit deutschen Juristen und mit deutschen Unternehmen ermöglicht.
Organisation:
Die besondere Herausforderung des Projektes besteht darin, die Studenten (ohne zusätzliche Kosten tragen zu müssen) in ein ihnen fremdes Rechtssystem in einer Sprache einzuführen, die nicht ihre Muttersprache ist. Durch die zweijährige Ausbildung 20 bis 30 polnischer Studenten an der Rechts- und Verwaltungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lodz haben die Gelegenheit, fundierte Kenntnisse in deutscher Sprache sowie des deutschen und europäischen Rechts zu erlangen. Im Rahmen des Ausbildungsganges werden die Veranstaltungen von erfahrenen Dozenten aus Münster in Form von vierzehn jeweils zwanzigstündigen Intensivkursen durchgeführt (insgesamt 280 Std.), in denen jeweils ein Themengebiet behandelt wird. Im Anschluss an die jeweiligen Intensivkurse wird von dem deutschen Dozenten eine Abschlussklausur in deutscher Sprache mit praxisrelevanten Aufgaben gestellt, die dieser auch korrigiert. Nach Abschluss des Ausbildungsganges erhält jeder Teilnehmer, sofern er alle Veranstaltungen regelmäßig besucht und 70% der gestellten Klausuren bestanden hat, ein Zeugnis der Universität Lodz über die erfolgreiche Teilnahme an dem Programm. Vorausgesetzt werden gute allgemeine, nicht fachbezogene, Kenntnisse der deutschen Sprache in dem Umfang, wie sie in der Schule in Polen erworben werden können. Die fachbezogene Fortentwicklung dieser Sprachkenntnisse ist Gegenstand der Ausbildung. Seine didaktische und fachliche Ausgestaltung orientiert sich dabei an der Konzeption und den Erfahrungen des Studiengangs Fachspezifische Fremdsprachenausbildung (FFA in Englisch, Französisch und Spanisch) der Universität Münster.
Projektbetreung:
Die fachliche Leitung und Projektbetreuung wird für beide Länder – in Abstimmung mit Frau Prof. Dr. Monika Bogucka-Felczak (Dekanin der Rechts- und Verwaltungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lodz) und Frau Prof. Dr. Anna Pikulska-Radomska – von Prof. Dr. Gernot Sydow wahrgenommen werden.
Zeitplan für die Projektdurchführung:
Die Vermittlung der Ausbildungsinhalte ist an den Bedürfnissen des grenzüberschreitenden Rechtsverkehrs sowie der Europäisierung des Rechts und der Juristenausbildung orientiert. Als Fachinhalte sind die Einführung in das deutsche Rechtssystem und die juristische Arbeitsweise, das Zivil- und Wirtschaftsrecht (beispielsweise Schuld- und Sachenrecht, Kredit- und Kreditsicherungsrecht, Gesellschaftsrecht), Grundzüge des Verfassungs- und Verwaltungsrechts sowie die vertiefte Terminologie des jeweiligen Rechtsgebietes vorgesehen. Die Vermittlung des fachlichen Wissens in den einzelnen Intensivkursen wird durch eine Einführung in die weiterführende deutsche Fachliteratur und die Arbeitsweise deutscher Juristen ergänzt. Jeder Student erhält einen Nomos-Gesetzestext zum Zivilrecht – Wirtschaftsrecht und es werden speziell auf den Kurs ausgerichtete Skripte ausgeteilt, die durch die Dozenten erstellt werden. Das Programm der Deutschen Rechtsschule in Lodz dient zudem dazu, weiterführende Literatur und Kommentare für die polnischen Studierenden an der Universität Lodz bereit zu stellen, damit die interessierten Studierenden sich nicht nur an die ausgeteilten Skripte halten müssen, sondern einzelne Gebiete auch vertieft nacharbeiten können
Förderer:
Studiengang 1999-2001 – Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ)
Studiengänge 2002-2004; 2004-2006; 2006-2008 – Deutsche Stiftung für Internationale Rechtliche Zusammenarbeit e.V. (IRZ-Stiftung)
Studiengänge 2010-2012; 2012-2014; 2014-2016; 2016-2018, 2018-2020 – Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD)
Zeitplan des laufenden Studiengangs (2021-2023):
Oktober 2021 - Einführung in die Grundzüge des deutschen Rechtssystems und deutschen Gerichtswesens. Grundzüge des deutschen Privatrechts und Einführung in die deutsche juristische Arbeitsweise und Methodik (20 Std.)
November 2021 - Einführung in den allgemeinen Teil des BGB (20 Std.)
Dezember 2021 - Allgemeines Schuldrecht (20 Std.)
Januar 2022 - Kaufrecht und Überblick über sonstige besondere Vertragstypen (Mietvertrag, Werkvertrag) (20 Std.)
März 2022 - Gesetzliche Schuldverhältnisse und Grundzüge des Sachenrechts (20 Std.)
April 2022 - Kredit- und Kreditsicherungsrecht (20 Std.)
Mai 2022 - Familien- und Erbrecht(20 Std.)
Oktober 2022 - Einführung in das deutsche Strafrecht (20 Std.)
November 2022 - Grundbegriffe des deutschen Verfassungsrechts und Staatsorganisationsrechts (20 Std.)
Dezember 2022 - Grundzüge des deutschen Verwaltungsrechts (Wirtschaftsverwaltungsrechts) (20 Std.)
Januar 2023 - Grundbegriffe des Europarechts (20 Std.)
März 2023 - Grundbegriffe des deutschen Arbeitsrechts (20 Std.)
April 2023 - Grundzüge des Gesellschaftsrechts (20 Std.)
Mai 2023 - Internationales Privatrecht (20 Std.)